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Wenn Einschlafen nicht klappen will

Was versteckt sich hinter der Diagnose Schlafapnoesyndrom G47.3 eigentlich genau?

Symptome, Ursachen, Folgen und Therapie werden hier vorsgetsellt.

Das Schlafapnoesyndro unterteilt sich in zwei verschiedene Formen, mit Kombinationen aus Beiden

Die häufigste Form ist das obstruktive Schlafapnoesyndrom G47.31

  • Kennzeichen sind: Schnarchen, Rachenverschluss durch Muskeltonusverlust der Hals- Rachenmuskulatur

Die seltenere Form ist das zentrale Schlafapnoesyndrom G47.30

  • Kennzeichen dabei ist ein ausbleibender Atemantrieb, fehlende Atembewegung, ohne Schnarchen

Mischformen sind häufig und heißen dann gemischtes Schlafapnoesyndrom

  • oft beginnt dann die Apnoe durch ein Ausbleiben desn Atemantriebes und reflektorisch kommt es zum Atemwegskollaps mit Rachverengung, dann auch mit Schnarchen

Weiterhin gibt es das schlafbezogene Hypoventilationssyndrom, welches ebenfalls eine obstruktive und eine zentrale Komponete aufweisst

Symptome zum Schlafapnoesyndrom

Das Schlafapnoesyndrom und die Symptome

  • Müdigkeit am Tag, sogar ungewolltes Einschlafen
  • Schnarchen ist oft dabei
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Entwicklungsstörung bei Kindern
  • Wachstumsverzögerung bei Kindern, wachsen nicht mit der Percentile mit
  • erhöhter Blutdruck, besonders am Morgen
  • erhöhter Blutzucker, besonders morgens
  • nachts erhöhte Herzfrequenz
  • nächtliches Erwachen mit Panik, Luftnot, Alpträume vom Ertrinken oder Ersticken
  • Nervosität am Tag
  • Depression ohne erkennbare Ursache
  • Antriebslosigkeit
  • Fahrigkeit
  • Nykturie, nächtlicher häufiger Harndrang

Was passiert genau beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom?

So entsteht das ostruktive Schlafapnoesyndrom:

Sobald der Schlaf eingetreten ist, verringert der Körper automatisch die Muskelspannung, den Muskeltonus der gesamten Muskulatur. davon ist auch die Rachenmuskulatur betroffen.

  • Der Rachen besteht aus verschiedenen Muskeln, welche vom Unterkiefer zum Zungenbein, und weiter bis zur Halswirbelsäule gespannt sind. Auch Muskeln vom Unterkiefer zum Schlüsselbein und zum Sternum (Brustbein) sind angelegt. Vom Kiefergelenk ziehen Muskeln ebenfalls zum Brustkorb, zum Schädel und zum Zungenbein.

Die Spannung des Rachens lässt nach. Normalerweise hält der natürliche Eigentonus der Rachenmuskulatur des Lumen so stabil offen, dass weiterhin beim Einatmen genur Luft in die Lunge gelangt und beim Ausatmen diese auch wieder entweicht. Ist die Rachenmuskulatur schwach, fällt der Rachen zusammen, entweder teilweise oder sogar komplett. Dann kann keine Luft mehr in die Lunge eingesogen werden, und die Atmung bleibt aus. Der Schläfer aber versucht sogar weiter zu atmen, man sieht, wie sich Brustkorb und auch Bauchdecken bewegen, aber Luft kommt nicht mehr in die Lunge, oder nur noch sehr wenig. Dann fällt die Sauerstoffsättigung im Blut ab, manchmal sogar in bedrohlich Bereiche. Der Kohlendioxydgehalt im Blut steigt an. Dann kommt es zu einer Alarmsituation im Gehirn, und der Betroffene erwacht. Oft ist diese Erwachen von nur sehr kurzer Dauer, weniger als 30 Sekunden. Der Schläfer bekommt davon nichts mit, aber die Schlafarchitektur ist unterbrochen, und der Erholungswert sinkt. Das kann bis zu 60 mal in der Stunde passieren, also quasie jede Minute. So kann man nachvollziehen, dass der Schlaf ohne Erholungswert ist, und das Herz-Kreislaufsystem stark belastet.

Ursachen beim obstruktivem Schlafapnoesyndrom

  •  Stress
  • Übergewicht
  • Rückenlage
  • vergrößerte Rachenmandeln, bei Kindern häufig
  • geringer Tonus der Rachenmuskulatur bei meist insgesamt untrainierten Menschen

Was passiert genau beim zentralen Schlafapnoesyndrom?

So entsteht das zentraleSchlafapnoesyndrom:

Sobald der Schlaf eingetreten ist, passiert im Atemzentrum eine Änderung. Im Schlaf wird die Atmung vorrangig über den Kohlendioydgehalt im Blut gesteuert und Sauerstoffgehalt, sowie Thoraxwandspannung spielen eine deutlich geringere Rolle, als im Wachzustand. Unter manchen Bedingungen kommt es dazu, dass der Atemantrieb dann immer wieder lange Pausen macht. So „vergisst“ der Schlafende zu atmen. Erst, wenn der Kohlendioxydgehalt zu weit ansteigt, oder schlimmer, wenn der Sauerstoffgehalt zu weit abfällt, setzt die Atmung wieder ein. Der Schlaf kann dabei weitgehend ungestört verlaufen, kann aber ab einer gewissen Schwere massiv gestört werden.

Ursachen für das zentrale Schlafapnoesyndrom

  • Aufenthalt in Höhe ab 2000 Meter
    • verschwindet, wenn man wieder absteigt
    • wirkt als Training für den Organismuss, Voraussetzung man schläft in der Höhe
  • Herz- Kreilauferkrankungen
    • bei Herzinsuffizienz Kennzeichen der Schwere der Herzbeeinträchtigung
  • geschäfigtes Atemzentrum durch Geburtstrauma oder Frühgeburt
    • kann sehr lange unbemerkt bleiben
    • sollte früh diagnostiziert werden
    • verursacht Entwicklungsverzögerung
  • geschäfigtes Atemzentrum nach Apoplex (Schlaganfall), Schädel- Hirntrauma, Enzephalitis, Narkosen, Drogenkonsum
    • sollte nach solchen Erkrankungen abgeklärt werden
  • Unter Opiat/Morphintherapie
    • meist geht es hier nur noch um Palaitivtherapie

Was passiert genau beim gemischten Schlafapnoesyndrom?

Das gemischte Schlafapnoesyndrom ist eine Kombination des zentralen- mit dem obstruktiven Schlafapnoesyndrom

Der Beginn ist oft eine zentrale Schlafapnoe. Verschiedene Ursachen führen zum Ausbleiben des Atemantriebes. Der Schläfer hört auf zu atmen. Der Rachen verleirt seine Spannung, und fällt zusammen. Beginnt dann der Schläfer wieder Atembewegung durchzuführen, kommt dennoch keine Luft in die Lunge, denn der Weg dorthin ist verschlossen. Das erst gibt dann eine Alarmsituation im Gehirn mit nachfolgenem kurzen „wach“. Der Muskeltonus spannt sich wieder, und die Atmung funktioniert weiter. Diese kombinierte schlafapnoe wird  geht meist mit ausgeprägter Symptomatik einher.

Ursachen beim gemischten Schlafapnoesyndrom

  • Ursache für das Gemischtförmige Schlafapnoesyndrom
    • einmal aus einer zentralen Atmungsstörung entstehend
    • zum Beispiel bei Herzerkrankungen oder nach Apoplex folgen den zentral bedingten Apnoen dann durch Muskeltonusverlust im Anschluss Obstruktion, bis sie durch meist einen tiefen Schnarcher beendet werden.
    • Adipositas kann zu Hypoventilationen führen, das sind lange dauernde Phasen mit verminderter Atmung, es kommt dabei zu verringerter Sauerstoffsättigung, zu Anstieg von Kohlendioxyd im Blut. Dabei ist die Atemmuskulatur zu schwach, um die Last des Bauchfettanteils während des Einatmens zu bewegen. So fallen die Atemzüge immer etwas zu schwach aus.
    • Weitere Ursachen für Hypoventilationen können neuromuskuläre Erkankungen sein. Zum Beispie Muskeldystrophie, Multiple Sclerose, PostPolio Syndrom
    • auch ein schweres obstruktives Schlafapnoesyndrom mit hohen Druckbedarf kann zu gemischtförmiger Schlafapnoe führen

Therapie des Schlafapnoesyndroms

  • Erste Therapie ist immer die Anpassung einer nCPAP Maske mit Druckeinstellung im Schlaflabor
  • wenn eine zentrale Schlafapnoe vorhliegt muss meist eine nBIPAP, eine Form der Beatmung, eingestellt werden
  • auch beim Hypoventilationssyndrom muss meist eine nBIPAP eingestellt werden, manchmal sogar mit einer festen Volumeneinstellung
  • Herzinsuffizienz benötigt meist Sauerstoff, dazu nCPAP mit eher niedrigerem Druck, auch ASV, eine besonder Form der Beatmung kommt in Frage

 

Zusätzliche Therapie des Schlafapnoesyndroms, was kann ich selber tun!

Alternativ und zusätzlich zur Maskentherapie gibt es einige Punkte, welche ein Schlafapnoesyndrom vermeiden, in leichten Fällen auch komplett ohne Maske therapieren können. In jedem Fall kann man den Verlauf positiv beeinflussen.

  • Gewicht normalisieren, BMI unter 25 halten
  • Sport treiben, stärkt und kräftigt die Muskulatur, auch die Rachenmuskulatur
  • Entspannungsverfahren, Meditation, autogenes Training, Herzfrequenzatmung, 3/5/6 Methode (Anleitung unter Tipps und Tricks)
  • Craniosacrale Therapie
  • Regelmäßig Kiefertrainung mit Kieferretter von Liebscher und Bracht
  • Zahnschiene vom Zahnarzt anfertiegen lassen
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